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Der Graupapagei stammt aus Zentral- und Westafrika und ist in seinem gesamten
Areal Standvogel. Die Verbreitung gibt recht genau das Vorkommen tropischer
Regenwälder wieder und reicht an den Arealrändern noch etwas in den Bereich der
Feuchtsavannen hinein. |
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Allgemeines Der Graupapagei ist ein typischer Baumbewohner. Sein Lebensraum umfasst tropische Regenwälder, Mangroven und Feuchtsavannen. Er hält sich gern im Randbereich der Wälder zur offenen Landschaft hin auf, besucht dort auch Kulturland und Gärten, meidet aber menschliche Siedlungen Gewicht ca. 450 g Geschlechtsreife Das Weibchen legt 2-5 Eier und bebrütet sie etwa 4 Wochen lang, während es vom Männchen bewacht und mit Nahrung versorgt wird. Die Jungvögel, um die sich beide Eltern kümmern, brauchen fast 3 Monate, bis sie flügge werden Alter Der Graupapagei kann in guter Heimpflege bis zu 60 Jahre alt werden. Vereinzelt sind Tiere bekannt, die ein (wohl eher geschätztes) Alter von 80 Jahren und darüber erreicht haben sollen.
Graupapageien als Haustier:
Graupapageien sind brauchen täglich Beschäftigung. Sie sollten die Tiere nicht alleine halten, immer mindestens zu zweit. Prüfen Sie sich anhand folgender Fragen ob Graupapageien wirklich die geeigneten Haustiere für Sie sind:
Futter: Der Graupapagei bevorzugt vegetarische Nahrung wie Früchte (Nüsse, Beeren),
Samen, Blüten und Knospen. Im Kulturland nimmt er auch Feldfrüchte wie Mais oder
Hirse an. Eine Vorliebe hat er für die Früchte der Ölpalme. Lange wurde
vermutet, dass sich der Graupapagei überwiegend von der Ölpalmfrucht ernährt,
was aber zwischenzeitlich in Frage gestellt wird. Frisches Gemüse und Früchte sind der Grundstein einer gesunden Ernährung. Die Auswahl ist fast grenzenlos und sie enthalten viele Vitamine und Mineralien, notwendig für den Vogel. In der Wildnis verbringen die Vögel den größten Teil des Tages mit der Nahrungssuche. Früchte und Gemüse mit ihren verschiedenen Farben, Formen und Geschmäcker bieten daher nicht nur psychologische Unterhaltung (wichtig für Papageien in der Käfig- oder Volierenhaltung), sondern auch gesunde Nahrung. Dunkelgrünes Blattgemüse, gelbes Gemüse und Früchte bieten dabei die meisten Vitamine und Mineralien. Man unterscheidet zwei Gruppen von Vitaminen: die Fettlöslichen (Vitamin A, D, E, F und K) und die Wasserlöslichen (B-Vitamine und Vitamin C). Wasserlösliche Vitamine werden in kurzer Zeit im Körpergewebe gelagert, die fettlöslichen Vitamine dagegen in der Leber und dem Fettgewebe und bleiben länger gespeichert. Der Vitaminbedarf bei den verschiedenen Arten und auch bei jedem einzelnen Vogel ist unterschiedlich, je nach Verdauung und Absorption des Vitamins. Ein qualifizierter Tierarzt kann Ihnen die beste Kombination für Ihren Vogel empfehlen. Der häufigste Grund für einen Ernährungsmangel in den USA ist der Mangel an Kalzium und Vitamin A. Vitamin A ist notwendig für gutes Sehen, Abwehrkraft und gegen Infektionen, normales Wachstum und Entwicklung, Erhaltung der Schleimhäute im Atmungsapparat, Geschlechtsorgane, Verdauungstrakt sowie einer gesunden Haut. Wird Vitamin A aufgenommen, gelangt es über den Kropf in den Muskelmagen und via den Drüsenmagen in den Darm, in dem es umgewandelt wird. Aus dem Darm gelangt es dann über das Blut- und Lymphsystem in die Leber, in der es wiederum umgewandelt und in das Körpergewebe eingelagert wird. Um eine richtige Verdauung dieses Vitamins zu erreichen, bedarf es dem richtigen Anteil von Proteinen. Vitamin A findet man in Eiern, Käse, Fleisch und als Vorläufer, Beta-Karotin, in Pflanzen. Beta Karotin (dunkelgrüne, gelb-orange Früchte und Gemüse) wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt. Nachfolgend eine Auswahl von Nahrungsmitteln, die Vitamin A oder Beta Karotin enthalten: Kürbis, Süßkartoffel, Karotte, Yamswurzel, Eigelb, Alfalpha-Sprossen, Endivie, Riesenkohl, Broccoli, Chiccorie, grüner und roter Paprika, Chillies, Mango, Aprikosen, Papaya, Spargel, Zucchini, Erbsen, Chedar Käse, Mais, Löwenzahnblätter und Zuckererbsen. Je dunkler das Frucht-/Gemüsefleisch, desto höher der Inhalt an Vitamin A. Synthetische Formen von Vitamin A können für den Vogel hochgiftig sein. Der Überschuss lagert sich in der Leber ab und kann zu schweren Leber- und Knochenerkrankungen führen. Beim Vorläufer von Vitamin A, Beta Karotin, hingegen, geschieht die Umwandlung in Vitamin A sehr langsam, je nach Bedarf, und es besteht keine Gefahr einer Überdosierung. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Allergien, Sinusproblemen, niesen, Infektionsanfälligkeit, trockener Haut und hormonellen Störungen führen. Kalzium ist ein dominierendes Mineral im Vogelkörper und wird für den Knochenbau, Eiproduktion, Blutgerinnung, Muskeln, Nerven und Herzfunktionen benötigt. Die meisten Körperprozesse hängen von der Verfügbarkeit dieses Minerals ab. Kalzium muss von der richtigen Zusammensetzung von Phosphor und Vitamin D3 begleitet sein. Die Hormone der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse spielen bei der Absorption von Kalzium eine wichtige Rolle. Dieser Prozess und die richtige Zusammensetzung ist sehr kompliziert. Ein weiterer Artikel "Kalziumbedarf der Graupapageien" wird dieses Thema detaillierter behandeln. Reich an Kalzium sind unter anderem: Eierschalen, Käse, fettarmer Yoghurt, Mineralsteine, Sepiaschalen, Löwenzahn und Broccoli. Ein gutes Kalzium-/Phosphor-Verhältnis findet sich in Wasserkresse, Karotten und Käse. Weitre Quellen von Phosphor sind: Trauben, Blumenkohl, Äpfel, Mais, Mandeln und Sonnenblumenkerne. Vitamin D3 hingegen wird in der Haut produziert, wenn der Vogel direktem Sonnenlicht oder ultraviolettem Licht ausgesetzt ist. Durch Glasscheiben eintretendes Sonnenlicht ist nicht effektiv. Eigelb ist ebenfalls eine Quelle von Vitamin D3. Graupapageien, die eine kalziumarme Ernährung erhalten, haben oft einen niedrigen Kalziumspiegel im Blut und sind daher anfällig für Krämpfe, Knochenschwund und schlechte Ei-Bildung. Ein unbalanciertes Verhältnis von Kalzium, Phosphor und Vitamin D 3 kann darüber hinaus noch weitere Gesundheitsprobleme verursachen. Suchen Sie auch hier den Rat eines qualifizierten Tierarztes. Ein Graupapagei, der ausschließlich mit Körnerfutter ernährt wird, hat Glück, wenn er 10 Jahre alt wird. Einer, der ausgewogene Ernährung erhält, kann hingegen 40 bis 60+ Jahre alt werden. Samen wie Kürbissamen, Sesam und Sonnenblumenkerne sind reichhaltig an B-Vitaminen, ungesättigten Fettsäuren, Proteinen und anderen Nährstoffen. Wird der Vogel jedoch ausschließlich mit Körnern ernährt, kann eine einseitige Aufnahme andere, wichtige Nährstoffe verhindern und einen Kalzium- und Vitamin A-Mangel hervorrufen. Einige Sämereien beinhalten nur wenig Aminosäuren, Kalzium und Vitamine und bilden daher nur einen Teil einer ausgewogenen Ernährung. Ein Problem ist es, dass Papageien Sämereien sehr geschmackvoll finden. So geschmackvoll, dass in den USA ein Gerücht entstand, wonach Sonnenblumenkerne eine Droge enthielten. Man sagt, dass dieses Gerücht von einer Firma, die Kadi-Saat überzogen mit Vitaminen verkaufen wollte, als Werbetrick verbreitet wurde. Tatsache ist, Sonnenblumenkerne enthalten KEINE Droge. Sämereien sind ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung eines Graupapagei, solange sie nicht mehr als 20-30 % der Nahrung ausmachen. Die Graupapageien brauchen von allen Ernährungsbausteinen, d. h. Eiweiß, Kohlenhydrate, essentielle Fettsäuren, Vitamine und Mineralien. Die spezifischen Ansprüche sind unterschiedlich von Art zu Art und individuellem Vogel. Es ist eine Wissenschaft für sich, die richtigen Verhältnisse der einzelnen Bestandteile zu identifizieren, da sich einige Nährstoffe gegenseitig unterstützen, andere hingegen ausschließen. Aus diesem Grund wurden pelletierte und extrudierte Futtermittel entwickelt. Ein Pellet entsteht aus unter Dampf aus komprimierten Nahrungsmitteln, wogegen extrudierte Nahrung ähnlich wie Brot gebacken wird. Pelletierte/extrudierte Nahrung ist je nach Hersteller unterschiedlich in Geschmack, Aussehen und Inhalt. Es sollte ein Produkt gewählt werden, welches so organisch wie möglich ist. Es gibt noch zuwenig Ergebnisse aus der Forschung über die künstlichen Zusätze wie Lebensmittelfarben etc. auf unsere Graupapageien, die ja nur über 500 Gramm Körpergewicht verfügen. Überlegen Sie es sich aus diesem Grund gut, welches Produkt Sie Ihrem Graupapagei füttern. Es ist nicht einfach, einen Graupapagei auf pelletierte Futter umzustellen, da dieses nicht wie Futter aussieht. Gewöhnen Sie ihn langsam um, indem sie die Pellet mit dem gewohnten Futter mischen (10 % zu 90 %) und den Anteil an Pellet langsam steigern. Diese Methode kann Monate dauern, aber welche Methode Sie auch immer wählen, nehmen Sie ihm nicht "über Nacht" alle gewohnten Nahrungsmittel weg. Die Pellet können zu Beginn auch gemahlen und mit anderem Futter wie Mais, oder mit Wasser/Fruchtsaft gemischt gereicht werden. Sobald Ihr Graupapagei diese Mischung frisst, fügen Sie dem Futter langsam ganze Pellet zu. Das Volumen und die Farbe der Ausscheidungen Ihres Vogels wird sich ändern, bei Pelletfütterung werden Sie eine braune Farbe annehmen. Reduzieren sich die Ausscheidungen merklich, fahren sie mit der gewohnten Ernährung fort und versuchen Sie die Umstellung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Die meisten Hersteller empfehlen, dass Sie Ihrem Vogel keine zusätzlichen Vitamine oder Mineralien geben, wenn Sie Pellet verfüttern, da diese alle nötigen Vitamine/Mineralien schon enthalten. Eine Überdosierung kann eine Verkalkung der inneren Organe hervorrufen. Ernähren Sie Ihren Vogel jedoch nicht mit Pellet, rate ich Ihnen, dass Sie einen Zusatz über das Feuchtfutter streuen. Benutzen Sie die Zusätze sparsam und versichern Sie sich, dass das Produkt nicht älter als 6 Monate ist. Nachdem Sie sich über das Angebot von Pellet informiert haben, finden Sie heraus, welche Sorte Ihr Vogel frisst. Es herrscht eine geteilte Ansicht, ob man verschiedene Produkte mischen soll oder nur eine spezifische Marke verfüttern soll. Die Hersteller empfehlen natürlich, dass nur ihr Produkt verwendet wird. Einige Hersteller empfehlen, den Anteil von Pellet auf 90 % zu steigern. Es existiert jedoch keine Studie, wonach eine pelletierte/extrudierte Ernährung 100 % der Nahrungsbedürfnisse deckt. Eine Züchterin in den USA, Alicia McWatters vergleicht eine reine Ernährung eines Vogels mit Pellets einer ausschließlichen Vitamin-/Mineralien-Tabletten-Ernährung des Menschen, ohne Aufnahme von frischem Obst und Gemüse für eine gesunde Verdauung. Pelletierte/extrudiertes Futter verfügt nicht über die Enzyme von frischem Obst und Gemüse, welche für eine gesunde Verdauung nötig sind. Eine gesunde Zusammensetzung für Ihren Papagei könnte z B. aus 40 % Gemüse und Obst, 40 % pelletierte/extrudierte Futter und 20 % Körnermischung bestehen. Benutzen Sie für die Fütterung am besten 3 Schüsseln, eine für das Trinkwasser, eine für Obst und Gemüse und die dritte für die Körnermischung und Pellet. Über die Art der Fütterung gibt es viele verschiedene Meinungen. Einige Züchter sind der Ansicht, dass nur zu ganz bestimmten Zeiten gefüttert werden soll (z. B. eine Stunde morgens und eine Stunde abends). Andere glauben, dass während der ganzen Zeit das Futter zur Verfügung stehen sollte, da die Vögel in der Wildnis ja auch den ganzen Tag über ihr Futter suchen können. Es gibt mehrere Methoden, um Gemüse und Früchte zu servieren. Frische, organische Gemüse im Rohzustand sind am besten, da sie die meisten Nährstoffe und Enzyme für eine gute Verdauung enthalten. Viele Vitamin A (Beta Karotin-Gemüse}sollten leicht angedämpft (wie Karotten) angeboten werden, damit sie leichter verdaut werden können. Nahrungsmittel, die Oxalsäure enthalten, wie z B. Spinat, sollten nicht öfter als zweimal die Woche gereicht werden, da sie die Aufnahme von Kalzium im Körper verhindern können. Es ist oft sehr schwierig, Ihren Vogel zur Aufnahme von Obst und Gemüses zu überreden. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Größen, Temperatur und Textur (hart vs. weich). Versuchen Sie es auch zu verschiedenen Tageszeiten. Graupapagei Sammy, z. B. frisst sein Gemüse nachts. Er macht bis spät in die Nacht unzählige Ausflüge von seinem Schlaf-Ast zur Gemüseschüssel. Dies kann auch mit anderen Vitamin A (Beta Karotin) Nahrungsmitteln, wie Karotten oder Kürbissen, gedämpft oder gebacken, gemacht werden. Die Handfütterung verstärkte außerdem auch die Bindung zwischen Merlin und mir. Obwohl Sie ihrem Graupapagei fast alles füttern können, gibt es einige Nahrungsmittel, die wegen ihrer Giftigkeit für den Papagei unbedingt vermieden werden müssen: Avocado, Rhabarber, Koffein, kohlensäurehaltige Getränke, Schokolade, Alkohol, Süßigkeiten, Kerne und Samen verschiedener Früchte wie z. B. Kirschen und Pfirsichen, fetthaltige und gebratene Nahrungsmittel, um nur einige zu nennen. Die Nummer 1 Ursache von Erkrankungen unserer Vögel ist eine falsche Ernährung. Die meisten dieser Erkrankungen können auf einen Vitamin-, Mineralien- oder anderen Nährstoffmangel zurückgeführt werden. Daher ist der Schlüssel zu einer guten Gesundheit eine gute Ernährung. Bieten Sie Ihrem Graupapagei ein abwechslungsreiches Futter und werden Sie nie müde, etwas Neues auszuprobieren. Das physische und psychologische Wohlbefinden des Vogels hängt zu einem großen Teil von seiner Ernährung ab! |
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